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3.000 Lehrer aus der Region Leipzig im Warnstreik

Foto: F. Windmüller

3.000 Lehrerinnen und Lehrer aus der Region Leipzig folgten heute dem Aufruf der Gewerkschaften und legten ganztägig ihre Arbeit nieder. Bei einer zentralen Kundgebung auf dem Richard-Wagner-Platz in Leipzig protestierten sie lautstark gemeinsam mit weiteren Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder gegen die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite (TdL, Tarifgemeinschaft deutscher Länder) bei der laufenden Tarifauseinandersetzung.

Steffen Winkler, Tarifverantwortlicher des dbb in Sachsen, forderte verbesserte Bezahlbedingungen: „Nach dem Vorbild von Bund und Kommunen erwarten die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer in dieser Tarifrunde auch die stufengleiche Höhergruppierung. Das Behalten der Erfahrungsstufe bei der Höhergruppierung würde für sie eine gerechte Belohnung ihrer geleisteten Arbeit bedeuten.“

Der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach verwies auf den Einkommensrückstand zu Bund und Kommunen: „Die Bedürfnisse der Beschäftigten der Länder sind keine anderen als die derjenigen in den Kommunen und beim Bund. Auch sie müssen Miete, Strom und Schulsachen für ihre Kinder bezahlen. Die Lücke zu schließen ist keine Frage des Wohlwollens, sondern eine Verpflichtung der Arbeitgeber.“

Die Gewerkschaften dbb beamtenbund und tarifunion, ver.di und GEW haben regional gestaffelt zum Warnstreik aufgerufen. Morgen werden die tarifbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer an den öffentlichen Schulen im Bereich des Landesamtes für Schule und Bildung, Standorte Chemnitz und Zwickau, ihre Arbeit niederlegen. Konkret betroffen sind demnach die Stadt Chemnitz sowie die Landkreise Erzgebirge, Mittelsachsen, Vogtlandkreis und Zwickau. Eine zentrale Kundgebung findet in Chemnitz auf dem Parkplatz an der Johanniskirche statt.
Den Abschluss der dreitägigen Warnstreikwelle bilden am Donnerstag die Lehrer an den LaSuB-Standorten Dresden und Bautzen. Sie werden sich zur zentralen Protestkundgebung am Carolaplatz in Dresden versammeln.

Forderungen zur Tarifrunde 2019

Der dbb beamtenbund und tarifunion, Spitzengewerkschaft des Sächsischen Lehrerverbandes, fordert u. a. eine lineare Erhöhung der Einkommen von 6 Prozent (mindestens 200 Euro, Laufzeit: 12 Monate), um den Rückstand zu den Tarifverträgen mit Bund und Kommunen aufzuholen. Zur allgemeinen Entgeltordnung des TV-L führen die Gewerkschaften bereits seit Monaten Tarifgespräche mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder. Im Ergebnis der Einkommensrunde erwarten sie nun insgesamt eine modernere Entgeltordnung mit verbesserter Eingruppierung in Gehaltsgruppen sowie die „stufengleiche Höhergruppierung“, wie sie bereits im Tarifrecht bei Bund und Kommunen realisiert wurde. Nach dem derzeit geltenden Tarifrecht benachteiligt eine absurde Konstellation eine Vielzahl von Beschäftigten bestimmter Erfahrungsstufen, weil sie bei einer Höhergruppierung zwar eine höhere Entgeltgruppe erreichen, dort aber eine Erfahrungsstufe nach unten fallen. Bei der Weiterentwicklung der Entgeltordnung-Lehrkräfte geht es insbesondere um die Realisierung der sogenannten „Paralleltabelle“. Das würde für Lehrkräfte einen Aufstieg bedeuten, die unterhalb der Gehaltsgruppe EG 13 eingruppiert sind.

Die Gesamtheit der Forderungen des dbb und weitere Informationen zur Tarifrunde 2019 finden Sie auf www.dbb.de und auf der → Sonderseite zur Einkommensrunde