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Wertschätzung für nicht verbeamtete Lehrkräfte und Stärkung der Autorität von Pädagogen

Zum siebzehnten Mal veranstaltete der Sächsische Lehrerverband am Samstag, 22.09.2018, den Chemnitzer Lehrertag. Fast 500 Pädagogen aus ganz Sachsen und allen Schularten folgten der Einladung ins Gymnasium Einsiedel. Mit der einzigartigen Vielfalt von mehr als 20 Seminaren, Ausstellern aller namhaften Schulbuchverlage sowie einer hervorragenden Organisation bestätigte der Chemnitzer Lehrertag seinen Status als hochwertige und effektive Fortbildungsveranstaltung für Lehrer. 

Staatsminister Piwarz würdigte, dass Lehrer an einem Samstag so zahlreich diese aktive Art der Fortbildung nutzen und dankte ihnen für die täglich mit neuen Herausforderungen verbundene Arbeit. Angesichts der veränderten und immer heterogener werdenden Schüler- und Elternschaft müsse der Lehrerberuf wieder mit mehr Autorität ausgestattet werden, so der Minister. Gleichzeitig brauchen Lehrer Unterstützung durch weitere Experten. Programme für Schulassistenten und mehr Schulpsychologen werden derzeit auf den Weg gebracht.

Mit Blick auf den akuten Lehrermangel in Sachsen prognostizierte Kultusminister Piwarz, dass die ab 2019 geplante Verbeamtung zwar nicht kurzfristig alle Probleme lösen könne, aber in den nächsten fünf Jahren zum Erfolg führen werde. 75 Prozent der Berechtigten haben schon einen Antrag auf Verbeamtung gestellt. Bereits in diesem Jahr wechselten im Vergleich zu den Vorjahren mehr als zehnmal so viele verbeamtete Lehrkräfte aus anderen Bundesländern nach Sachsen. 

Jens Weichelt, Landesvorsitzender des SLV, stellte fest: „Verbeamtung ist attraktiv für die Lehrkräfte und unser Schulsystem. Aber es fehlt ein angemessener Ausgleich für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte.“
Hinsichtlich der seit Monaten erwarteten Zulagen, Höhergruppierungen u. Ä. für Pädagogen, die nicht verbeamtet werden können, stellte Kultusminister Piwarz eine Entscheidung in den nächsten Tagen in Aussicht. 

„Geht‘s noch? – Schülern Grenzen setzen!“ war das Thema des Vortrages der Heilpädagogin und Supervisorin Martina Meixner. Sie zeigte an vielen praktischen Beispielen und mit lockeren Sprüchen auf, dass die zunehmende Vielfalt von Persönlichkeiten, Kulturen und Ansichten in den Klassenzimmern nur mit klaren Strukturen zu bewältigen ist. Kommunizieren, Klartext reden, gegenseitig Respekt zeigen, Grenzen setzen, wenige Regeln aufstellen und diese konsequent einfordern, Einigkeit im Kollegium zeigen – mit diesen Prinzipien ist es möglich, jeden Schüler zum Lernerfolg zu führen.

Der Siebzehnte Chemnitzer Lehrertag bot den Lehrkräften Rüstzeug und Motivation für ihre Arbeit durch zahlreiche Denkanstöße, umfangreiches Wissen und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Viele Teilnehmer kündigten an, auch bei der nächsten Veranstaltung im Herbst 2019 wieder dabei zu sein.

Für alle Fotos der Galerie gilt: © Uwe Gluth