Aktuelles

Lehrerinnen und Lehrern in der Bildungspolitik endlich Gehör verschaffen!

©Bild von freepik

Zum diesjährigen Weltlehrkräftetag hat die UNESCO das Motto „Die Stimmen der Lehrkräfte wertschätzen: Auf dem Weg zu einem neuen Gesellschaftsvertrag für die Bildung“ (Valuing teacher voices: towards a new social contract for education) ausgerufen. Damit wird die zentrale Bedeutung von Lehrerinnen und Lehrern für die Bildung der nächsten Generationen betont und zugleich hervorgehoben, wie wichtig es ist, ihre Erfahrungen und Perspektiven stärker in bildungspolitische Entscheidungen einzubeziehen.

„Lehrkräfte sind das Rückgrat unseres Bildungssystems. Sie verdienen nicht nur Anerkennung und Gehör, sondern auch dringend mehr Unterstützung und spürbare Entlastung“, betont Michael Jung, Landesvorsitzender des SLV. „Damit sie ihren eigenen, hohen Ansprüchen an eine qualitativ hochwertige Bildung gerecht werden können, müssen die Arbeitsfähigkeit unserer Lehrerinnen und Lehrer bewahrt und gleichzeitig attraktive Bedingungen für den Berufsnachwuchs geschaffen werden.“

Der SLV fordert die neue Landesregierung deshalb nachdrücklich auf, die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte entscheidend zu verbessern, um den Beruf langfristig attraktiv zu gestalten. Neben der verstärkten Einstellung von Lehrkräften, insbesondere an Förder- und Oberschulen, ist auch der flächendeckende Ausbau der Schulsozialarbeit sowie von Assistenzprogrammen unerlässlich. Darüber hinaus ist der tatsächliche Einsatz multiprofessioneller Teams an allen Schulen notwendig, um Lehrkräfte im Schulalltag zu entlasten und gezielt zu unterstützen. Zusätzlich müssen ausreichende Ressourcen bereitgestellt werden, um sowohl die Integration aller Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zu fördern als auch die Klassengrößen zu verkleinern.

 „Seit Jahren fordert der SLV eine Personalpolitik mit Weitblick, die eine langfristige Strategie zur flächendeckenden Lehrkräfteversorgung beinhaltet und eine ausgewogene Altersstruktur im Lehrerkollegium sicherstellt“, erklärt Michael Jung. „Nur durch gezielte und nachhaltige Maßnahmen kann der Lehrberuf auf Dauer attraktiv bleiben.“

Lehrerinnen und Lehrer leisten einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Schülerinnen und Schüler und damit zur Zukunft der gesamten Gesellschaft. Dennoch werden sie selten angehört und ihre Erfahrungen und Perspektiven in der bildungspolitischen Diskussion oft vernachlässigt.

„Es ist höchste Zeit, dass Lehrkräfte in den Mittelpunkt der bildungspolitischen Debatten rücken“, fordert Jung. „Ihre Expertise und ihre täglichen Erfahrungen sind unverzichtbar, um die Herausforderungen unseres Bildungssystems – wie Lehrkräftemangel, Integration, Inklusion, Digitalisierung und Bildungsgerechtigkeit – erfolgreich zu bewältigen.“

 Der Weltlehrkräftetag, der seit 1994 am 5. Oktober begangen wird, erinnert an die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“, die 1966 von der UNESCO verabschiedet wurde. Diese Charta unterstreicht die Bedeutung der Lehrkräfte für eine demokratische Gesellschaft und die Notwendigkeit, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern.