Am 5. August 2024 beginnt ein neues Schuljahr und wieder sehen sich die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer mit einer angespannten Personalsituation und einer Zeit hoher Arbeitsbelastung konfrontiert.
Die aktuellen Zahlen zur Lehrkräfteeinstellung, die das SMK am 31. Juli 2024 vorgelegt hat, sind weiterhin besorgniserregend: Erneut konnten nicht alle geplanten Lehrerstellen besetzt werden. Besonders in Bedarfsregionen sowie an Oberschulen und Förderschulen bleibt die Lehrkräfteversorgung unzureichend. Diese Entwicklung ist ein weiteres trauriges Resultat einer seit über 15 Jahren verfehlten Bildungspolitik im Freistaat.
Der SLV hat immer wieder auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen, umfangreich neue, grundständig ausgebildete Lehrkräfte einzustellen. Eine vorausschauende Personalpolitik hätte nicht nur den Bestand gesichert, sondern auch eine ausgewogene Altersstruktur in unseren Kollegien ermöglicht. Die anhaltenden Versäumnisse führen nun erneut zu gravierenden Konsequenzen: Unterrichtsausfall vom ersten Schultag an, notwendige Kürzungen des Stundendeputats und Verzögerungen bei der Stunden- und Dienstplangestaltung.
„Wieder stehen wir vor einem Schuljahr voller zu meisternder Herausforderungen, hoher Arbeitsbelastung, zu wenig Zeit für unsere Schülerinnen und Schüler sowie für unsere eigentlichen pädagogischen Aufgaben“, erklärt SLV-Landesvorsitzender Michael Jung. „Es ist höchste Zeit für einen Kurswechsel in der sächsischen Bildungspolitik. Wir fordern die Landesregierung auf, endlich die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Attraktivität des Lehrerberufs zu steigern und eine nachhaltige Personalpolitik zu implementieren“, so Jung.
Am 1. September 2024 findet die Landtagswahl in Sachsen statt, die über die Zukunft der sächsischen Bildungspolitik entscheiden wird. Der SLV wird diesen Prozess genau verfolgen und sich für die Verbesserung der Lehrkräftesituation und den Erhalt der hohen Bildungsqualität in Sachsen einsetzen.