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SLV fordert feste Strukturen für multiprofessionelle Teams

Der Weltlehrkräftetag am 5. Oktober steht dieses Jahr unter dem Motto „Den Lehrerberuf als kooperative Profession neu gestalten“ (Recasting teaching as a collaborative profession).
Aus diesem Anlass fordert der Sächsische Lehrerverband endlich klare politische Zusagen für die dauerhafte Finanzierung von Schul- und Schulverwaltungsassistenzen. Nur so lassen sich multiprofessionelle Teams in Sachsen aufbauen und langfristig sichern.

„Gute Bildung gelingt nur im Team! Unsere Lehrkräfte arbeiten seit Jahren am Limit und oftmals darüber hinaus. Ohne Unterstützungspersonal bleibt der Anspruch an gute Unterrichtsqualität, individuelle Förderung und eine wirkliche Inklusion unerfüllbar. Wir brauchen dringend mehr pädagogische Schulassistenzen und Schulverwaltungsassistenzen an allen Schulen und in allen Schularten – und zwar unbefristet, ausreichend bezahlt und dauerhaft im Landeshaushalt verankert.“ – Michael Jung, Landesvorsitzender

Der SLV kritisiert, dass der Freistaat Sachsen bislang viel zu stark auf befristete Arbeitsverträge setzt. Knapp die Hälfte der rund 1.000 Schul- und Schulverwaltungsassistentinnen und -assistenten arbeitet derzeit ohne eine wirkliche Perspektive. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für jede engagierte Fachkraft, die unsere Schulen jeden Tag entlastet“, so Michael Jung. „Wer ein stabiles Bildungssystem will, darf nicht nur Löcher flicken, sondern muss tragfähige Brücken bauen. Dazu gehören endlich feste und genügend Haushaltsstellen für Schulassistenzen.“

Das diesjährige Motto des Weltlehrkräftetags unterstreicht die Forderungen des SLV. Lehrkräfte sind Teil einer kooperativen Profession, doch dafür brauchen sie Strukturen, die die Zusammenarbeit überhaupt erst ermöglichen. Dazu zählen auch multiprofessionelle Teams mit klar definierten Rollen und verbindlicher Finanzierung. „Ein modernes Schulsystem darf Lehrkräfte nicht isolieren, sondern muss sie mit anderen Fachkräften vernetzen“, betont Michael Jung. „Nur so können wir Bildungsqualität gewährleisten, Lernprozesse fördern und Lehrkräfte langfristig und gesund im Beruf halten.“

Der SLV warnt: Ohne eigene Haushaltsstellen für Schulassistenzen bleibt der Ausbau multiprofessioneller Teams ein leeres Versprechen. „Verlängerte Befristungen sind kein Ersatz für echte Perspektiven“, sagt Michael Jung. „Wir erwarten von der Staatsregierung ein klares Bekenntnis im kommenden Doppelhaushalt.“

Der Weltlehrkräftetag 2025 ist für den SLV ein weiterer Anlass, den Blick auf die Zukunft der Schulen zu richten: Wertschätzung zeigt sich nicht in schönen und medienwirksamen Reden, sondern in richtungsweisenden Entscheidungen. Dazu gehören unbefristete Assistenzstellen, ausreichende Ressourcen und ein klares politisches Bekenntnis zur Teamarbeit an Schulen.

Hintergrund: Weltlehrkräftetag 2025

Der Weltlehrkräftetag wird seit 1994 jedes Jahr am 5. Oktober begangen. Er erinnert an die Empfehlung der UNESCO und der ILO von 1966 zu Status und Arbeitsbedingungen von Lehrkräften. Veranstalter sind UNESCO, ILO, UNICEF und Education International. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Den Lehrerberuf als kooperative Profession neu gestalten“.