Die Bundestarifkommission des dbb beamtenbund und tarifunion hat am 17. November 2025 in Berlin ihre Forderungen für die Einkommensrunde 2026 beschlossen. Auch sächsische Lehrkräfte waren an den Beratungen beteiligt. Die Tarifverhandlungen betreffen alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder – und setzen ein klares Signal: Die Einkommensentwicklung soll zu Bund und Kommunen aufschließen.
Der dbb und ver.di verlangen eine lineare Erhöhung der Tabellenentgelte um 7 Prozent, mindestens jedoch 300 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Damit reagieren die Gewerkschaften auf die Lücke, die seit der Tarifspaltung im Jahr 2005 zwischen den Bereichen entstanden ist. Zu Beginn dieses Jahres hatten Bund und Kommunen ein Plus von insgesamt 5,8 Prozent vereinbart.
Diese Entwicklung beeinflusst die Erwartungen der Länderbeschäftigten.
„Der Tarifabschluss von Bund und Kommunen hat natürlich Maßstäbe gesetzt. Auch die Regionalkonferenz in Leipzig Anfang September hat gezeigt, dass diesmal eine deutliche Einkommensverbesserung im Mittelpunkt steht.“ – SLV-Landesvorsitzender Michael Jung, Mitglied der dbb-Bundestarifkommission.
Zu den Forderungen gehört auch eine Erhöhung der Zeitzuschläge gemäß § 8 Abs. 1 TV-L um jeweils 20 Prozentpunkte und die Errechnung auf Basis der individuellen Stufe, mindestens jedoch der Stufe 3.
Eine große Rolle spielt zudem die Umsetzung der sogenannten Paralleltabelle. Sie ordnet Entgeltgruppen des TV-L den Besoldungsgruppen des sächsischen Besoldungsrechts zu. Bereits in der Einkommensrunde 2019 stand dieses Thema auf der Agenda.
Beschäftigte erwarten erneut die stufengleiche Höhergruppierung. Denn nach aktuellem Tarifrecht steigen viele Beschäftigte bei einer Höhergruppierung zwar in eine höhere Entgeltgruppe auf, fallen dort aber in eine niedrigere Erfahrungsstufe zurück. Diese systematische Schieflage führt zu finanziellen Nachteilen. Im Tarifrecht von Bund und Kommunen wurde dieses Problem längst gelöst – dort ist die stufengleiche Höhergruppierung Standard.
Ein zusätzlicher freier Tag exklusiv für Gewerkschaftsmitglieder soll die Attraktivität des Länderbereichs weiter erhöhen. Die Gewerkschaften setzen damit auf ein Instrument, das Wertschätzung sichtbar macht und die Bindung an die Tarifgemeinschaft stärkt. Für die verbeamteten Beschäftigten erwartet der dbb die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf den Beamtenbereich.
Die Verhandlungen starten am 3. Dezember 2025 in Berlin. Sie werden am 15. und 16. Januar 2026 in Potsdam fortgesetzt. Bei einer Einigung könnten sie am 13. Februar 2026 abgeschlossen werden.
Weitere Informationen sowie die vollständigen Forderungen finden Sie auf der Homepage des dbb:
