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4.500 Teilnehmer an Protestkundgebung in Dresden

©K. Oberdiek

Etwa 4.500 Beschäftigte im Landesdienst des Freistaates Sachsen, mehrheitlich Lehrerinnen und Lehrer, protestierten am 6. Dezember 2023 auf dem Carolaplatz in Dresden für ihre Forderungen bei der Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst. Adressat war der sächsische Finanzminister Hartmut Vorjohann, der für die Arbeitgeberseite in Potsdam mit am Verhandlungstisch sitzt. Der Warnstreik bildet das große Finale der Arbeitskampfmaßnahmen, bevor am 7. Dezember 2023 in Potsdam die dritte und entscheidende Tarifverhandlungsrunde beginnt.

 Als einer der Hauptredner der zentralen Kundgebung sprach Volker Geyer, stv. dbb Bundesvorsitzender und Fachvorstand Tarifpolitik: „Die Landespolitik muss als Arbeitgeberin jetzt ein sehr gutes Angebot machen. Sie ist am Zug und muss liefern. Weil der, der Leistung fordert, auch Respekt zeigen muss! Und zwar in einer Form, die auch in den Geldbeuteln der Kolleginnen und Kollegen ankommt.“

Auch René Michel, stv. SLV-Landesvorsitzender und Vorstandsmitglied des Jungen SLV, zeigte sich in seiner Rede vor dem Finanzministerium kämpferisch und ergriff Partei für die Kollegen und den Berufsnachwuchs:

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„Lehrkräfte kämpfen täglich für Bildung trotz Überanstrengung, hohem Krankenstand und massivem Unterrichtsausfall. Der Fachkräftemangel wird zur Alltäglichkeit, schöngeredet als ‚Tanker, der sich langsam dreht.‘ Wir sagen NEIN! Über zehn Jahre warnt der Sächsische Lehrerverband vor der Misere, doch der Tanker hält sich gerade über Wasser. Kolleginnen und Kollegen verdienen Anerkennung und Entlastung, nicht nur im Koalitionsvertrag versprochen. Entlastung ist aus – wir beschweren uns heute laut und gemeinsam. Unser Beruf ist schön, aber die Rahmenbedingungen sind inakzeptabel. Wir kämpfen weiter für eine bessere Zukunft und mehr Investitionen in die Bildung!“

Insgesamt beteiligten sich mehr Lehrerinnen und Lehrer aus Sachsen am Warnstreik als an der zentralen Protestkundgebung teilnahmen. Aus Sicht des SLV ist das unter anderem den Witterungsbedingungen geschuldet. „Die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer sind es zwar gewohnt, dass man sie im Regen stehen lässt, aber die Kälte und ihr Gesundheitszustand hat doch einige Kollegen davon abgehalten, in Dresden zu demonstrieren“, kommentierte das Michael Jung, Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes. Busse des SLV fuhren aus allen Landesteilen zur Kundgebung nach Dresden. Mehrere tausend Kundgebungsteilnehmer nutzten die öffentlichen Verkehrsmittel bzw. Dresdner kamen zu Fuß.

Zentrale Forderung der Gewerkschaften in den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ist die Erhöhung der Tabellenentgelte um 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zwei Verhandlungsrunden sind bisher ergebnislos und ohne Angebot der Arbeitgeber zu Ende gegangen.

Weitere Informationen

→ Zur SLV-Sonderseite „Einkommensrunde 2023“