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Studienplätze müssen mehr als verdoppelt werden

Hörsaal

Im Freistaat Sachsen werden Seiteneinsteiger zukünftig so eingestellt, dass deren dreimonatige Einstiegsqualifizierung mit Beginn des Schuljahres bzw. Schulhalbjahres abgeschlossen ist. Das entspricht auch den Vorstellungen des Sächsischen Lehrerverbandes. Dennoch bleibt die Qualifizierung der Seiteneinsteiger eine Herausforderung für die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer und unsere Schulen. Denn die eigentliche Ausbildung, die zu anerkannten Lehrerabschlüssen führt, beginnt erst später, berufsbegleitend zur Unterrichtstätigkeit. Je nach vorhandenem Ausbildungsniveau und angestrebtem Lehramtsabschluss (Schulart) besteht diese berufsbegleitende Weiterbildung aus universitärem Studium und/oder Vorbereitungsdienst.

Die Schaffung und Finanzierung von Studienkapazitäten für die berufsbegleitende Lehrerausbildung der Seiteneinsteiger sieht zwar das Maßnahmenpaket der Staatsregierung vom Oktober 2016 vor, allerdings wurden lediglich 500 Seiteneinsteiger jährlich bis zum Jahr 2021 prognostiziert. Die Kapazitäten müssten mehr als verdoppelt werden, denn im Jahr 2017 wurden über 1.000 Seiteneinsteiger eingestellt und für das Jahr 2018 rechnet der Sächsische Lehrerverband mit ca. 1.300 weiteren Seiteneinsteigern. Infolge zu geringer Angebote für ein berufsbegleitendes Studium in den letzten Jahren warten bereits jetzt über 1.000 Seiteneinsteiger auf den Beginn ihrer universitären Ausbildung.

Die Zahl der verfügbaren Studienplätze für die berufsbegleitende Lehrerausbildung der Seiteneinsteiger an den Universitäten in Chemnitz, Dresden und Leipzig muss dringend erhöht werden. Es muss sichergestellt werden, dass sich die Seiteneinsteiger zum darauffolgenden Semesterbeginn weiterqualifizieren können. Das muss für alle Schularten und in allen Fächern garantiert werden.

Für die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer sind der hohe Anteil an Seiteneinsteigern und deren Einarbeitung sowie Qualifizierung ebenfalls eine Mammutaufgabe. Deshalb fordert der Sächsische Lehrerverband seit langem, dass endlich Arbeitserleichterungen bzw. Aufgabenreduzierungen an anderen Stellen erfolgen.