Die Einführung eines digitalen Klassen- und Notenbuchs ist mehr als nur ein Schritt in Richtung Zukunft – sie bringt spürbare Vorteile für alle Beteiligten. Lernende, Lehrkräfte, Eltern und Ausbildungsbetriebe profitieren gleichermaßen: von erhöhter Transparenz und vereinfachten Prozessen. Schulen, die frühzeitig eigene Lösungen entwickeln, können zudem vermeiden, dass von oben unpassende Vorgaben diktiert werden.
Doch welche Vorteile bietet das digitale Klassenbuch konkret, und wie lässt sich der Umstieg erfolgreich gestalten? Matthias Saurbier vom Fachverband berufsbildende Schulen gibt in der kommenden Ausgabe der NSLZ (1/2025) umfassende Antworten auf diese Fragen. Hier ein erster Einblick.
Transparenz und bessere Leistungen
Ein digitales Klassen- und Notenbuch sorgt für eine automatische und unkomplizierte Information aller Beteiligten: Fehlzeiten, Noten und Lerninhalte sind jederzeit abrufbar. Studien zeigen, dass diese Transparenz die Leistungen der Schülerinnen und Schüler steigert und die Abbrecherquote senkt.
Vorteile für Lehrkräfte und Verwaltung
Für das Kollegium bietet die Digitalisierung handfeste Erleichterungen. Noten können bequem von zu Hause eingetragen werden und bei Rückfragen sind alle Daten sofort verfügbar. Besonders bei Gruppenunterricht wird deutlich, wie praktisch der ortsunabhängige Zugriff auf das Klassenbuch ist. Auch die Zeugniserstellung läuft deutlich reibungsloser ab, was die Verwaltung zusätzlich entlastet.
Die richtige Vorbereitung: Analyse der Ausgangssituation
Vor der Umstellung lohnt es sich, die vorhandenen Systeme genau unter die Lupe zu nehmen. Wo werden Schülerdaten aktuell gespeichert? Welche Software wird bereits genutzt, und wie gut ist das Kollegium damit vertraut? Ziel sollte es sein, die Schnittstellen zu minimieren und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. So können bestehende Prozesse wie Zeugnisdruck oder Stundenplanung optimal integriert werden.
Schrittweise Einführung: So klappt der Umstieg
Die Einführung eines digitalen Klassen- und Notenbuches sollte gut geplant und alle Beteiligten frühzeitig eingebunden werden. Hier einige bewährte Schritte:
- Prioritäten setzen: Führen Sie zunächst ein Tool ein, denken Sie das zweite aber mit. So vermeiden Sie unnötige Komplexität und Mehrfach-Logins.
- Information und Einbindung: Informieren Sie das Kollegium frühzeitig und bilden Sie ein engagiertes Team. Auch Schülerinnen und Schüler, Eltern und Betriebe sollten in den Prozess einbezogen werden.
- Testphase nutzen: Probieren Sie verschiedene Softwarelösungen aus und testen Sie diese mit realen Schuldaten. Verlängerte Testlizenzen helfen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Feedback einholen: Starten Sie mit einem Fachbereich, holen Sie Rückmeldungen ein und passen Sie Ihre Wahl gegebenenfalls an.
Der endgültige Umstieg
Nach der Entscheidung für eine Software ist es wichtig, das gesamte Kollegium umfassend zu schulen und eine Testphase zu ermöglichen. Die parallele Nutzung von Papier- und Digitalbuch bleibt in dieser Phase notwendig, sollte jedoch nicht zu lange dauern, um Akzeptanzprobleme zu vermeiden. Wichtig: Jede Lehrkraft sollte zwischen einem privaten Endgerät oder Schul-PC entscheiden können.
Ein digitales Klassen- und Notenbuch ist eine Investition in die Zukunft, die Transparenz, Effizienz und Zufriedenheit im Schulalltag spürbar steigern kann. Damit die Umstellung nachhaltig gelingt, ist ein engagiertes Team notwendig, das die digitale Lösung betreut und weiterhin bei Fragen unterstützt. Schulen, die sich auf den Weg machen, profitieren nicht nur intern, sondern setzen auch ein Zeichen für moderne und digitale Bildung.