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In Bildung und Lehrkräfte investieren!

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Die UNESCO hat für den Weltlehrertag am 5. Oktober 2022 das Motto „Der Wandel der Bildung beginnt bei den Lehrkräften“ (The transformation of education begins with teachers) ausgerufen. Damit sollen Regierungen und die Gesellschaft an den Stellenwert der Bildung und die entscheidende Rolle der Lehrkräfte in sich verändernden Bildungssystemen erinnert werden. Guter Unterricht und neue Lehrmethoden gelingen aber nur, wenn Lehrkräfte bedarfsgerecht ausgebildet und in ausreichender Zahl vorhanden sind. Deshalb sind nicht nur Investitionen in die Gewinnung des Lehrernachwuchses, sondern auch in die Lehreraus- und -fortbildung dringend notwendig.

„Ohne gute Bildung hat auch Sachsen keine Zukunft. Lehrerinnen und Lehrer nehmen eine Schlüsselrolle bei der Sicherstellung der Bildungsstandards und -qualität ein. Aber ohne Investitionen in ausreichend Personal an den Schulen und spürbare Verbesserungen im Bildungsbereich werden Lehrkräfte keine verlässliche Bildung mehr anbieten und die Herausforderungen unserer Zeit nicht länger bewältigen können“, konstatiert Michael Jung, amtierender SLV-Landesvorsitzender.

Der Lehrkräftemangel ist aktuell das größte Problem im Schulbereich in Sachsen und stellt eine massive Bedrohung für die Bildungsqualität im Freistaat dar. Eine tatsächliche Verbesserung der Personalsituation ist angesichts steigender Schülerzahlen, altersbedingt ausscheidender Lehrkräfte und dem mangelndem Berufsnachwuchs bis zum Jahr 2030 nicht in Sicht. Kurzfristige und unpopuläre Maßnahmen, wie vermehrte Abordnungen, die Ablehnung von Teilzeitanträgen oder das Heraufsetzen von Klassenobergrenzen, schaffen keine Abhilfe, sondern verschärfen die Gesamtsituation an den Schulen, denn sie gehen zu Lasten der Kolleginnen und Kollegen. Die Folgen sind mehr Lehrkräfte, die durch Langzeiterkrankungen oder Überlastung ausfallen oder an freie Schulen mit besseren Arbeitsbedingungen abwandern. Zusätzlich flüchten sich 90 Prozent der Lehrer vor dem Erreichen der Regelaltersgrenze in den Ruhestand. Weder die Studierendenzahlen der zeitnah zu erwartenden Absolventen der Universitäten noch die sich derzeitig im Vorbereitungsdienst befindlichen Referendare werden entgegen der Hoffnungen des Kultusministers die Personalsituation entspannen.

„Die Politik ist jetzt gefragt! Deutliche Verbesserungen im Bildungsbereich und ein spürbarer Wille für Veränderungen müssen bereits im Doppelhaushalt für die Jahre 2023/2024 erkennbar sein. Für die Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen fordert der SLV wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung des Personalmangels, spürbare Entlastungen zum Erhalt der Arbeitskraft der im System befindlichen Lehrkräfte und Reformen in der Lehrerbildung“, sagt Michael Jung.

Der Weltlehrertag wird seit 1994 am 5. Oktober begangen. Das Datum soll an die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ erinnern, die 1964 von der UNESCO beschlossen wurde. Der Sächsische Lehrerverband setzt sich für die weltweite Durchsetzung dieser Charta ein, gemeinsam mit dem Verband Bildung und Erziehung und weiteren 30 Millionen Lehrkräften weltweit, die sich im Gewerkschaftsdachverband „Education International“ (Bildungsinternationale) zusammengeschlossen haben.