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Lehrerversorgung in Bedarfsregionen ist die Herausforderung für Sachsen

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Maßnahmen gegen den Lehrermangel an den sächsischen Schulen sind die größte Herausforderung des nächsten Jahrzehnts. Dabei geht es vor allem um die Lenkung der grundständig ausgebildeten Lehrkräfte in die Bedarfsregionen. Das sind in Sachsen alle Regionen außer den Metropolen Dresden und Leipzig bzw. angrenzende Städte und Gemeinden.

Bereits im Einstellungsverfahren zum Schuljahr 2019/2020 hat sich gezeigt, dass es Dank der Anstrengungen des Freistaates Sachsen – Erhöhung der Kapazitäten in der Lehrerausbildung, Verbeamtung, Eingruppierung in Besoldungsgruppe A 13 – erstmals wieder mehr Bewerber mit vollständiger Lehrerausbildung gibt.

Problematisch ist dagegen die starke Fokussierung der jungen Lehrerinnen und Lehrer auf die Universitätsstädte Leipzig und Dresden. Das trifft die anderen Regionen besonders hart. In den Bereichen Chemnitz und Zwickau des Landesamtes für Schule und Bildung gab es auch in diesem Jahr wieder zu wenige Bewerber mit vollständiger Lehrerausbildung, in Bautzen lag die Gesamtzahl, d. h. einschließlich der Seiteneinsteiger, sogar unterhalb der Einstellungspläne.

Die Grundschullehrerausbildung an der TU Chemnitz (seit 2012), zusätzliche Ausbildungsstätten für Grundschulreferendare in Löbau und Annaberg-Buchholz (seit August 2019) sowie der Anwärtersonderzuschlag von über 1.000 Euro monatlich für Referendare in Bedarfsregionen sind geeignete Maßnahmen, um mehr Bewerber in die Bedarfsregionen zu lenken. Ihre Wirkung wird sich aber erst in kommenden Einstellungsverfahren vollständig entfalten.

Weiterhin großer Bedarf an grundständig ausgebildeten Lehrkräften besteht in den Bereichen Chemnitz, Bautzen und Zwickau des Landesamtes für Schule und Bildung. Gute Einstellungschancen und Berufsperspektiven haben dort vor allem Grundschullehrer, Förderschullehrer und Oberschullehrer.

Der SLV möchte die jungen Lehrer ermuntern, sich vor Ort von der guten Ausstattung der Schulen in den Bedarfsregionen zu überzeugen. Diese Städte und Gemeinden haben ihre Vorzüge und sind lebenswert. Mieten und Bauland sind deutlich günstiger als in Leipzig und Dresden. Nette Menschen, Freizeitangebote, Sportstätten, Musik und Theater gibt es in allen sächsischen Regionen.

„In allen Bedarfsregionen gibt es sehr gute Schulen und in allen Schularten können ausgebildete Lehrer verbeamtet und nach Besoldungsgruppe A 13 bezahlt werden. Ich möchte alle jungen Lehrer in Sachsen und darüber hinaus ermuntern, sich auch außerhalb von regulären Einstellungsterminen auf eine der freien Stellen zu bewerben“, appelliert Jens Weichelt, Landesvorsitzender des SLV, an den Lehrernachwuchs.