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Erweiterung der Lehrerausbildung an der TU Chemnitz sichert Lehrerversorgung für ganz Sachsen

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Eine flächendeckende Lehrerversorgung im gesamten Freistaat muss das vorrangige Ziel kommender Jahre sein. Angesichts der laufenden Koalitionsverhandlungen erwartet der Sächsische Lehrerverband, dass sich die neue Sächsische Staatsregierung für eine Ausweitung der Lehramtsstudiengänge an der TU Chemnitz auf die Schularten Oberschule, Förderschule und berufsbildende Schulen und eine stärkere Regionalisierung der Lehrerausbildung ausspricht.

Die Lehramtsstudiengänge an den Universitäten in Leipzig, Dresden und Chemnitz müssen langfristig gesichert werden. Dem Bedarf an grundständig ausgebildeten Lehrkräften kann auch auf lange Sicht nicht in allen Schularten, Fächern und Regionen entsprochen werden, obwohl die Zahl der Studienplätze für ein Lehramtsstudium an den sächsischen Universitäten seit 2012 kontinuierlich erhöht wurde und 2018 auf 2.420 angestiegen ist. Deshalb ist es zwingend erforderlich, dass die Lehramtsstudiengänge weiterhin schulartspezifisch erfolgen und sich noch stärker am Bedarf der einzelnen Schularten orientieren.

Die Lehrerausbildung in Chemnitz hat eine Schlüsselrolle für die Sicherung des Lehrernachwuchses in ganz Sachsen. Der Studiengang Lehramt an Grundschulen muss deshalb langfristig gesichert werden. Die Studierendenzahlen an den Universitäten in Dresden und Leipzig für das Lehramt an Oberschulen und an der Universität Leipzig für das Lehramt Sonderpädagogik reichen bei weitem nicht aus, um den Bedarf nur annähernd zu decken. Die Lehrerausbildung an der TU Chemnitz ist deshalb auch auf die Studiengänge für Oberschullehrer, Förderschullehrer und Berufsschullehrer auszuweiten. Dabei muss vor allem die Gewinnung von Lehrernachwuchs in den sogenannten „MINT-Fächern“ Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie den technischen Fächern der berufsbildenden Schulen forciert werden.

Der Sächsische Lehrerverband fordert weiterhin, dass Außenstellen der Universitäten in Westsachsen und Ostsachsen eingerichtet werden. Damit wird gleichzeitig mehr sächsischen Abiturienten ein Lehramtsstudium in Sachsen ermöglicht. Auch Eignungsgespräche im Zuge des Zulassungsverfahrens sind ein weiteres wirksames Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Künftige Zielvereinbarungen mit den Universitäten sollten stärker an der Zahl erfolgreicher Studienabsolventen ausgerichtet werden.

Der SLV hatte vor Beginn der Koalitionsverhandlungen den beteiligten Parteien seine Erwartungen an die neue Staatsregierung übersandt. Diese finden Sie auch in der →NSLZ 5/2019.

Wie sich die aussichtsreichsten sächsischen Parteien vor der Landtagswahl zum Thema „Lehrerausbildung“ positioniert haben, können Sie in den →Wahlprüfsteinen des SLV nachlesen.