Aktuelles

Personalratswahlen 2021 – Unsere Kandidaten für die Fachgruppe Förderschulen am Standort Zwickau

Michael Schäfer

Fachverbandsvorsitzender Förderschulen und Spitzenkandidat für den LHPR und den LBPR Zwickau

Schule zur Lernförderung „Käthe-Kollwitz“ Plauen

Telefon dienstlich: 03741 444212
Telefon privat: 03741 444928
Mobil: 0177 5381486
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Carina Hausmann

Fachverbandsvorsitzende Förderschulen und Spitzenkandidatin für den LBPR Zwickau

Anne-Frank-Schule Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Sprache Zwickau

Telefon dienstlich: 0375 781187
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„Förderschule braucht genügend Personal, leistet Teamarbeit und benötigt eine gestärkte Schulleitung. Ich befürworte die Anbindung des MSD an der Förderschule und fordere dafür ausreichende Ressourcen.“

Dafür stehen wir!

 Wertschätzung für die Arbeit

Wir erteilen einer pauschalen Lehrerschelte wegen mangelnder digitaler Arbeit an den Förderschulen eine klare Absage.
Wir fordern endlich eine ausreichende vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte funktionsfähige digitale Infrastruktur spezifisch für alle Förderschularten. Wir brauchen einen Arbeitgeber der sich in der Öffentlichkeit wertschätzend über die immense Leistung die derzeit an der Förderschule erbracht wird äußert.


Gesundheitsschutz für alle

Wir wenden uns gegen ständige und kurzfristige Änderungen der Coronamaßnahmen an unseren Förderschulen.
Wir fordern Schule so zu organisieren, dass der Gesundheitsschutz aller am Schulleben Beteiligter im Mittelpunkt steht.


Gute Förderschule braucht ausreichend Personal

Wir wehren uns gegen die gleichmäßige Verteilung des Mangels mittels Abordnung und Versetzung zwischen den Förderschulen.
Wir unterstützen die berufsbegleitende Qualifizierung von PFK und Schulassistenten zu vollwertigen Lehrkräften. Wir erwarten für alle angehenden Direktstudenten eine umfassende Studienberatung und Studienbegleitung mit dem Ziel, die sächsischen Studenten frühzeitig an den Freistaat zu binden.


Wir sind ein Team

Wir wollen keine  Ausspielung von einzelnen Beschäftigtengruppen auf Kosten von anderen.
Wir sprechen uns für ausreichend Zeit für die Absprache im Team für alle aus.


Schulleitung stärken

Wir wollen die Ausweitung der Aufgabenfelder der Schulleitungen begrenzen. Schulleitungen brauchen Unterstützungssysteme wie den Schulverwaltungsassistenten an allen Förderschularten.


Förderschule selbst gestalten

Das SMK darf nur den Rahmen vorgeben und braucht nicht für alle Details des Schullebens Gestaltungsregeln erfinden.
Förderschule braucht ausreichend Personal und die Freiheit, es entsprechend den örtlichen Gegebenheiten optimal einzusetzen.


Zusatzaufgaben brauchen Zeitfenster

Wir wehren uns gegen die Übertragung weiterer gesellschaftlicher Aufgaben an die Förderschulen.
Für alle relevanten Aufgabenfelder unserer Förderschulen müssen ausreichend Abminderungsstunden zur Verfügung stehen.


Ausreichend Ressourcen für den MSD

Wir sprechen uns gegen die ein immer weitere Aufstockung der zu diagnostizierenden Kinder bei gleichbleibenden Ressourcen aus.
Wir unterstützen die Idee eines MSD der an der Förderschule angebunden ist, über ausreichend Stunden verfügt und mit einer unkomplizierten Fahrtenabrechnung ausgestattet ist.


Inklusion aktiv gestalten

Wir lehnen Inklusion ohne ausreichende Rahmenbedingungen ab.
Der Förderort muss sich nach dem Förderbedarfbedingungen unserer Kinder richten. Deshalb müssen da die notwendigen Rahmenbedingen geschaffen werden.


Wertschätzung auch beim Gehalt

Wir kritisieren monatelange Verfahren zur Höhergruppierung und den damit verbundenen verspäteten Zahlungen der Bezügestelle.
Wir sprechen uns für eine zeitnahe transparente und übersichtliche Entlohnung aus.

Ein Jahr Förderschule in Pandemiezeiten – Wie funktioniert das?

Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten im Frühjahr 2020 konnten wir an den Förderschulen mit unseren Kindern ganz entspannt wieder gute pädagogische Arbeit leisten. Die Hygieneregeln waren so logisch und lückenlos gestaltet, dass unsere Schüler und deren Eltern sie schnell verinnerlicht hatten. Die neu eingebauten Luftfilter absorbierten alle schädlichen Stoffe und mit genügend Abstand konnten wir sicher lernen. Dank einer stabilen und für Schüler mit den unterschiedlichen Förderschwerpunkten optimierten Lernplattform boten wir guten Unterricht per Video an und kommunizierten mit allen an der Bildung Beteiligten.

Die Politik organisierte fast aus dem Stand heraus für alle Kinder die notwendigen Endgeräte, sorgte für schnelles Internet – und das zu einem unschlagbaren Preis. Den Lehrern wurde die Umstellung auf digitalen Unterricht erleichtert. Eigene Diensttablets und Dienstlaptops und dazu eine Softwareplattform mit Downloadmöglichkeiten für jedes Fach boten komplette Lösungen für jede Lehrkraft an. In technischen Fragen unterstützten uns der IT-Administrator der Schule und das Support-Team, das man fast rund um die Uhr erreichen konnte. Der PITKo (Pädagogischer IT-Koordinator) hatte nun endlich wieder die Zeit, seine Kollegen zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht zu beraten. Interaktive Displays und Wandtafeln sorgten mit der ausgebauten Geschwindigkeit für ein interaktives Angebot für Schüler, bei dem sogar Experimente möglich
wurden. So z. B. die Knallgasprobe: Peng – hurra, das Experiment ist wie immer gelungen!

Nur komisch ist, dass ich jedes Mal an dieser Stelle aufwache und mich so eine Traurigkeit überfällt, wenn ich an die Wirklichkeit erinnert werde.

Da war die freitägliche Besuchstour meiner Schüler, denen ich Aufgaben auf Papier nach Hause gefahren hatte (… weil diese Schüler über kein Endgerät oder/und kein Internet oder/und keinen Drucker verfügen)*. Es dauerte heute etwas länger, da ich auch die Aufgaben für die Parallelklasse mit übernommen hatte (Meine junge Kollegin konnte leider nicht, da ihre eigenen Kinder kein Betreuungsangebot hatten.)* und nun schnell nach Hause wollte. Plötzlich fing der Klassenchat in meinem Smartphone wie wild an zu summen. Also schnell aufs Grundstück gefahren und draufgeschaut. Oh je, 37 Nachrichten! Alles drehte sich um einen Post auf dem Blog des SMK zu neuen Regeln ab Montag. Mir fuhr der Schreck in die Glieder! Hatte ich etwa vergessen, ins Schulportal zu schauen (Das ist das einzige, worauf sich ein Lehrer verlassen darf – hieß es in der letzten Online-Dienstberatung.)*? Da stand aber kein Wort über eine Neuregelung.

Die danach folgenden Telefonanrufe besorgter Eltern endeten alle mit den Worten: „Ja wissen Sie denn nicht, was in Ihrer Schule los ist!“ Das war das Stichwort. Um Klarheit zu erhalten, rief ich in der Schule an. Dort wusste man zwar nichts, war aber sehr über meinen Anruf erfreut. Man teilte mir mit, ich möge bitte am Samstag in die Schule kommen. Dort würden zwischen 7.00 und 17.00 Uhr die Tests und Masken für Montag angeliefert. (Die Schulleitung war in Quarantäne, da sie als Kontaktpersonen eines Schülers zählte, der am Nachmittag die völlig anders durchgemischte Hortgruppe besuchte.)*

Die Lieferung erfolgte dann erst am Sonntag gegen 10.00 Uhr und ich konnte ganz entspannt alles für meine Kollegen vorsortieren. Dabei fiel mir die Beschreibung der FFP2-Maske in die Hand und ich fing an zu lesen. Verwundert erkannte ich, dass die Benutzungszeiten und der Stundenplan nicht zusammenpassten. Hilfe im Schulportal fand ich auch jetzt noch nicht. Es gab immer noch keine neuen Erkenntnisse. (Auf die einfache Idee, sich eine selbst bezahlte medizinische Maske aufzusetzen, kam ich einfach nicht.)* Wieder zu Hause angekommen, erfreute mich endlich das Schulportal mit den neuen Regeln für Montag. Also schnell alles ausgedruckt (in der Summe 103 Seiten)*, schnell quer gelesen und alle Eltern angerufen. Bis zur Tagesschau alles geschafft und 15 Detailfragen für Montag früh aufgeschrieben. Am Montag lief der Tag erstaunlich reibungslos ab.

Wer sich jetzt fragt „Wieso?“, dem würde ich sagen, weil Schulleitungen, Schulpersonalräte, Lehrer, Pädagogische Fachkräfte und alle am Schulleben vor Ort Beteiligten eigenverantwortlich, flexibel und kreativ immer das Beste aus dem Chaos machen.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass dieser Einsatz aller Beteiligten angemessen wertgeschätzt wird.

* Erklärungen für nicht vor Ort wirkende Personen.