Heute erreichten die Briefe des Sächsischen Staatsministers für Kultus die Schulen des Freistaates. Minister Frank Haubitz lässt darin keinen Zweifel, dass er den Lehrerberuf in Sachsen generell aufwerten will. Seine geplanten Maßnahmen gehen deshalb über die Verbeamtung hinaus. Er beabsichtigt einen Ausgleich für Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund ihres Lebensalters nicht verbeamtet werden können sowie weitere wertschätzende Maßnahmen und Arbeitserleichterungen. Das sind langjährige Forderungen des Sächsischen Lehrerverbandes, die selbstverständlich Unterstützung finden. Jetzt sind Staatsregierung und Mehrheitskoalition gefordert, einen Paradigmenwechsel in der Landespolitik tatsächlich zu vollziehen.
„Die Untrennbarkeit von Verbeamtung und wertschätzenden Maßnahmen für die verdienstvolle Lehrergeneration ist der richtige Ansatz zur Aufwertung des Lehrerberufs in Sachsen.“, unterstreicht Jens Weichelt, Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes.
Maßnahmen zur Anerkennung der Lebensarbeitsleistung von langjährig tätigen Lehrkräften müssen mit der geplanten Verbeamtung parallel umgesetzt werden. Lehrerinnen und Lehrer brauchen Entwicklungsperspektiven durch motivierende Höhergruppierungsmöglichkeiten in allen Schularten und einen Ausgleich zum Einkommen verbeamteter Kollegen. Zudem erwartet der Sächsische Lehrerverband eine verbesserte Eingruppierung für Grundschullehrer.
Der Sächsische Lehrerverband fordert seit vielen Jahren Haushaltstellen zur Realisierung von Höhergruppierungen. Staatsminister Frank Haubitz signalisierte dem SLV bereits seine Unterstützung für Höhergruppierungsperspektiven in allen Schularten. Mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen im Jahr 2018 sollte sich gerade bei dieser Forderung als auch bei der verbesserten Eingruppierung der Grundschullehrer endlich etwas bewegen. Eine niedrigere Bezahlung der Grundschullehrer ist in der heutigen Zeit nicht mehr gerechtfertigt, denn sie haben eine gleichwertige akademische Ausbildung und eine ebenso verantwortungsvolle Tätigkeit wie ihre Kollegen in anderen Schularten.
Außerdem sind weitere Gerechtigkeitslücken zu schließen, dazu gehören u. a. eine höhere Wertschätzung für Fachlehrer an Beruflichen Schulen und Förderschulen, für Ein-Fach-Lehrkräfte sowie für die Hauptausbildungsleiter für das Lehramt an Grundschulen.
Zur Bewältigung der stetig steigenden Aufgaben bei der Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder Migrationshintergrund, bei der Ausbildung des Lehrernachwuchses in hoher Zahl und der Qualifizierung von Seiteneinsteigern sind als Ausgleich dringend Arbeitserleichterungen notwendig. Der Sächsische Lehrerverband bekräftigt deshalb die vom Kultusminister angekündigten Entlastungen bzw. Aufgabenreduzierungen. Erste Maßnahmen müssen umgehend auf den Weg gebracht werden. Die angedachte Anerkennung der Klassenleitertätigkeit sowie einheitliche Stundensätze für Mehrarbeit begrüßt der Sächsische Lehrerverband.