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Warnstreiks in den Regionen Chemnitz und Zwickau

©Jürgen Lösel

1.500 Lehrerinnen und Lehrer aus den Regionen Chemnitz und Zwickau folgten am 21. November 2023 dem Aufruf der Gewerkschaften und beteiligten sich an einem ganztägigen Warnstreik. Sie reagierten damit auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite (TdL, Tarifgemeinschaft deutscher Länder) bei der laufenden Tarifauseinandersetzung. Bei einer zentralen Protestkundgebung auf dem Theaterplatz in Chemnitz machten sie gemeinsam mit weiteren Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder ihrer Empörung Luft.

Steffen Winkler, Tarifverantwortlicher des SLV und des SBB Sachsen, forderte neben verbesserten Bezahlbedingungen auch langfristige Personalkonzepte:
„Jahrelange Sparmaßnahmen und Personalabbau im öffentlichen Dienst, darunter auch im Bildungsbereich, haben dazu geführt, dass der Freistaat Sachsen nun dringend neue Lehrkräfte benötigt. Aber der Arbeitsmarkt ist leergefegt und der öffentliche Dienst verliert zunehmend an Attraktivität für den Berufsnachwuchs. Folglich sind im letzten Schuljahr in Sachsen acht Prozent der Unterrichtsstunden ausgefallen und der Ministerpräsident musste einräumen, dass die Qualität der Bildung nicht mehr garantiert werden kann. Es ist an der Zeit, in die Zukunft unserer Bildung zu investieren und den Lehrerberuf wieder attraktiver zu gestalten!“

Der dbb beamtenbund und tarifunion, Spitzengewerkschaft des Sächsischen Lehrerverbandes, hat die Länderbeschäftigten regional gestaffelt zum Warnstreik aufgerufen.

Am Dienstag, 28. November 2023, werden die tarifbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer an den öffentlichen Schulen im LaSuB-Standort Leipzig ganztägig ihre Arbeit niederlegen.

Eine zentrale Protestkundgebung findet um 10.30 Uhr auf dem Simsonplatz (vor dem Bundesverwaltungsgericht) in Leipzig statt. Anschließend folgt ein Demonstrationszug zum Johannisplatz.

 Zentrale Forderung in dieser bundesweiten Tarifrunde ist die Erhöhung der Tabellenentgelte um 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Dies dient der Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zum Bund und zur Privatwirtschaft und betrifft nicht nur Lehrkräfte, sondern auch zahlreiche andere Berufsgruppen.

Die letzte und entscheidende Verhandlungsrunde findet vom 7. bis 9. Dezember 2023 in Potsdam statt.

Weitere Informationen

→ Zur SLV-Sonderseite „Einkommensrunde 2023“

→ Ganztägiger Warnstreik mit Aktionen in Leipzig am 28. November 2023