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Was bleibt für uns?

Diese Frage stellen sich bestimmt viele, die in den Förderschulen als Erzieher, Heilpädagogen oder Heilerziehungspfleger ihren Job machen – vor allem angesichts des Handlungsprogramms der Staatsregierung vom März 2018 und der Unsummen, die aufgeboten werden, um Lehrer zu gewinnen bzw. zu halten. Natürlich ist auch mir klar, dass Sachsen an der Verbeamtung der Lehrer nicht vorbei gekommen wäre. Zu groß ist die Not in den Lehrerzimmern, die teilweise über Jahre hinweg auch mit Pädagogischen Fachkräften zu lindern versucht wurde.

Dass die erfahrene Lehrergeneration, die das sächsische Bildungssystem über Jahrzehnte hinweg von einem Spitzenplatz in diversen Ländervergleichen zum nächsten gebracht hat, entsetzt ist, müsste allen klar sein. Die Rufe nach Kompensation kennen wir alle. Aber auch die Pädagogischen Fachkräfte im Unterricht, die an unterschiedlichen Förderschulen zum Einsatz kommen, müssen bedacht werden. Dazu sollte man wissen, dass gerade an Förderschulen der Mangel an grundständig ausgebildeten Lehrern sehr hoch ist. Hinzu kommt ein überdurchschnittlich hoher Krankenstand, verglichen mit anderen Schularten. Dies führte in den letzten Jahren dazu, dass immer mehr schulartfremde Lehrkräfte an die Förderschulen abgeordnet wurden. Diese Lehrer sahen sich einer Schülerklientel gegenüber, welche für sie völlig fremd war. Hier waren es die Pädagogischen Fachkräfte, die den Kollegen mit Rat und Tat zur Seite standen. Auch bei Lehrerausfall übernehmen die Fachkräfte im Unterricht die Stunden und halten sie auf einem Niveau ab, das dem bei einer Lehrkraft oft in keiner Weise nachsteht. Angesichts dieser Entwicklung fragen sich viele Fachkräfte im Unterricht, was der SLV noch für sie macht?

Diese Frage möchte ich gern beantworten. Viele Dinge sind in letzter Zeit schon erreicht worden:

  • Änderung der Berufsbezeichnung
  • Anhebung der Entgeltgruppe
  • Zulage von 81,66 Euro in der letzten Tarifrunde (plus prozentuale Erhöhung)
  • jährliche Fortbildung durch den SLV nur für Pädagogische Fachkräfte
  • ständige Vertretung der Fachkräfte im Fachverband Förderschulen des SLV seit 2017

Was wird in nächster Zeit angestrebt?

  • Neuauflage der Ausbildung zum Fachlehrer im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
  • vollständige Verankerung der Fachkräfte im TV-L ( zur Zeit Sozial- und Erziehungsdienst)

Mir ist klar, dass dies vielen Kollegen verständlicherweise nicht schnell genug geht. Aber Teil der Wahrheit ist auch, dass das Paket zur Lehrergewinnung nicht von den Tarifpartnern am Verhandlungstisch geschnürt wurde, sondern einzig von der Staatsregierung ins Leben gerufen worden ist, um Lehrer zu gewinnen und zu halten.
Umso wichtiger ist es, auf die Belange der Pädagogischen Fachkräfte aufmerksam zu machen. Wir sind zwar eine kleine Gruppe im Getriebe des sächsischen Bildungssystems, ABER eine wichtige
im Bereich der Förderschulen in Sachsen!

Um Ihre Interessen zu wahren und neue Ziele zu verfolgen, sind seit 2017 zwei Pädagogische Fachkräfte im Vorstand des Fachverbandes Förderschulen im SLV:
mein Kollege Roland Kühn, Förderschule Dr. Lothar Kreyssing in Flöha, und meine Person, Rainer Kuntzsch, Schule „Am Zeisigwald in Chemnitz.

Wir setzen uns für Sie und Ihre Anliegen ein! Sehr gern nehmen wir Ihre Hinweise, Wünsche sowie Forderungen entgegen und stellen sie im Fachverband zur Erörterung und Diskussion.
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf:

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