Auf dem Gewerkschaftstag des SLV vom 8. bis 9. Oktober im Quality Hotel Plaza Dresden wurden 144 Teilnehmer begrüßt. Die Delegierten aus 27 Kreisverbänden fassten eine Entschließung, in der sich der Verband zu bildungs- und berufspolitischen Themen positioniert, u. a.:
- Steigende Schülerzahlen und qualitätssteigernde Maßnahmen erfordern eine Festschreibung der Lehrerstellenzahl auf hohem Niveau, attraktive Arbeitsbedingungen, zusätzliche Neueinstellungen sowie die bedarfsgerechte Erhöhung der Kapazitäten der Lehrerausbildung.
- Die Lehrerausbildung muss weiterhin schulartspezifisch erfolgen und ist noch stärker am Bedarf der einzelnen Schularten zu orientieren.
- Die Lehrerausbildung muss noch stärker regionalisiert werden, indem Außenstellen der Universitäten in Westsachsen und Ostsachsen eingerichtet und die Studiengänge an der TU Chemnitz auf weitere Schularten ausgeweitet werden.
- Der Freistaat Sachsen muss sich auch nach 2023 zum Beamtenstatus für Lehrkräfte bekennen. Das ist ein starkes Zeichen der Wertschätzung und erleichtert die Gewinnung von Lehrernachwuchs in ausreichender Zahl.
- Auch perspektivisch sind weitere Maßnahmen für die Tarifbeschäftigten notwendig. Sie dürfen nicht schlechter gestellt werden als ihre verbeamteten Kollegen.
- Maßnahmen zur Erhaltung der Arbeitskraft von Lehrkräften sind dringend geboten. Schulleiter sind vor Überlastung zu schützen.
- Im Zuge der Einführung digitaler Produkte und Prozesse für den Unterrichtsalltag sind stets die Chancen für den Lernerfolg des Schülers sowie der Nutzen zugunsten von Entlastungen der Lehrkräfte ausschlaggebend.
- Der SLV bekennt sich zu einem gegliederten, durchlässigen, begabungs- und leistungsgerechten Schulsystem und zum Erhalt der Förderschulen.
- Das Prinzip „Fördern und Fordern“ muss ein gesamtgesellschaftliches Anliegen sein. Für alle Schulen ist der volle Grund- und Ergänzungsbereich auszureichen. Kürzungen der Stundentafeln müssen ausgeschlossen werden.
- Integrationsstunden müssen nach individuellem Förderbedarf ausgewiesen werden und dem Schüler regelmäßig zur Verfügung stehen.
Zum vollständigen Entschließungspapier geht es hier (PDF).
Am Donnerstag, 08.10.2020, wurde der Vorstand des SLV für die nächsten vier Jahre gewählt. Zum Geschäftsführenden Vorstand des SLV gehören:
- Jens Weichelt – Landesvorsitzender
- Michael Jung – Stellv. Landesvorsitzender
- René Michel – Stellv. Landesvorsitzender
- Petra Müller – Stellv. Landesvorsitzende (aus den Fachverbänden)
- Jens Nelle – Stellv. Landesvorsitzender (aus den Regionalbereichen)
- Robert Sender – Schatzmeister
- Steffen Winkler – Verantwortlicher für Tarifrecht und Beamtenrecht
- Cornelia Klee – Verantwortliche für den Regionalbereich Bautzen
- Beate Müller – Verantwortliche für den Regionalbereich Chemnitz
- Silvia Krönert – Verantwortliche für den Regionalbereich Dresden
- Jens Nelle – Verantwortlicher für den Regionalbereich Leipzig
- Olaf Schrader-Uhlig – Verantwortlicher für den Regionalbereich Zwickau
- Katlen Worotnik – Vorsitzende Fachverband Grundschulen
- Petra Müller – Vorsitzende Fachverband Oberschulen
- Katrin Mulcahy – Vorsitzende Fachverband Gymnasien
- Doreen Stockmann – Vorsitzende Fachverband berufsbildende Schulen
- Michael Schäfer – Vorsitzender Fachverband Förderschulen
Im Rahmen des Gewerkschaftstages befassten sich die Teilnehmer zweier Diskussionsrunden mit den Perspektiven schulischer Bildung in Sachsen. Die mit namhaften Vertretern aus Gewerkschaft und Politik besetzten Podiumsdiskussionen boten verschiedene Sichtweisen auf aktuelle Themen, die im konstruktiven Austausch mit den anwesenden Delegierten und Gästen diskutiert wurden.