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Beschäftigte warnen Arbeitgeber vor Negativrunde

"Prozentlauf" vor dem sächsischen Finanzministerium in Dresden; ©SBB

Mehr als tausend Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder haben die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) im Rahmen einer bundesweiten Aktion eindringlich davor gewarnt, die laufende Einkommensrunde zu einer Negativrunde zu machen. In den Landeshauptstädten zwischen Kiel und München gingen am 28. Oktober 2021 Prozentläuferinnen und Prozentläufer auf die Straße und protestierten gegen die Pläne der Arbeitgeberseite, mit Veränderungen von Parametern beim sogenannten Arbeitsvorgang eine deutliche Verschlechterung geltender Eingruppierungsregelungen durchzusetzen.

Der Aufruf erfolgte durch den dbb beamtenbund und tarifunion mit seinen sächsischen Lehrergewerkschaften, zu denen auch der Sächsische Lehrerverband gehört. Beschäftigte des öffentlichen Dienstes machten trotz Ferienzeit ihrer Empörung über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite am Elbufer vor dem sächsischen Finanzministerium Luft.

„Gerade während der Corona-Pandemie brachte die angespannte Personalsituation in Sachsen die Lehrerinnen und Lehrer oft an ihre persönliche Belastungsgrenze und darüber hinaus. Ihre überragende Arbeit und das großartige Engagement müssen Wertschätzung erfahren, vor allem in finanzieller Hinsicht. Nur mit motivierten und gut ausgebildeten Beschäftigten lassen sich die Herausforderungen unserer Zeit wie die im Bereich der Digitalisierung gut bewältigen“, konstatierte René Michel, stellvertretender Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes, in Dresden.

Der dbb, Spitzengewerkschaft des Sächsischen Lehrerverbandes, fordert u. a. eine lineare Erhöhung der Einkommen von 5 Prozent (mindestens 150 Euro, Laufzeit: 12 Monate). Darüber hinaus erwarten die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer die stufengleiche Höhergruppierung als Ergebnis dieser Tarifrunde. Nach dem derzeit geltenden Tarifrecht benachteiligt eine absurde Konstellation eine Vielzahl von Beschäftigten bestimmter Erfahrungsstufen, weil sie bei einer Höhergruppierung zwar eine Entgeltgruppe nach oben steigen, dort aber eine Erfahrungsstufe nach unten fallen. Im Tarifrecht bei Bund und Kommunen wurde die stufengleiche Höhergruppierung bereits realisiert. Einen ebenso hohen Stellenwert bei den Forderungen der Lehrkräfte hat die Weiterentwicklung der Entgeltordnung-Lehrkräfte. Dabei geht es insbesondere um die Realisierung der sogenannten „Paralleltabelle“, d. h. die Zuordnung von Entgeltgruppen zu Besoldungsgruppen.

Die nächsten Verhandlungsrunden finden am 1./2. November und am 27./28. November 2021 in Potsdam statt.

Die Gesamtheit der Forderungen des dbb und weitere Informationen zur Einkommensrunde 2021 finden Sie auf dbb.de und auf der → Sonderseite zur Einkommensrunde.

© DBB / Jürgen Lösel