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Bundesweite Aktionen: Sächsische Lehrkräfte zeigen Flagge

©Gabriele Michel

Am 11. November 2021 haben die Lehrerinnen und Lehrer sachsenweit für höhere Einkommen protestiert. Sie folgten dem Aufruf des dbb beamtenbund und tarifunion, der Spitzengewerkschaft des Sächsischen Lehrerverbandes. An zahlreichen Schulen im Freistaat zeigten die Länderbeschäftigten im Rahmen einer aktiven Mittagspause Flagge und äußerten damit ihren Unmut über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder.

Nachdem die zweite Tarifverhandlungsrunde am 2. November 2021 keinerlei Fortschritte gebracht hatte und ergebnislos vertagt wurde, hat sich der Druck auf die Arbeitgeber nun verstärkt.

„Die Verweigerungshaltung der TdL ist vollkommen unverständlich. Einerseits wissen die Länder um den akuten Mangel an qualifiziertem Nachwuchs im öffentlichen Dienst, aber auf der anderen Seite fahren sie einen strikten Sparkurs. Dieser soll sogar darin enden, dass Kolleginnen und Kollegen schlechter bezahlt werden. Das ist nicht das richtige Signal. Wir müssen der TdL zeigen, was Wertschätzung bedeutet!“, konstatiert Steffen Winkler, Verantwortlicher für Tarifrecht und Beamtenrecht im SLV.

Der dbb, Spitzengewerkschaft des Sächsischen Lehrerverbandes, fordert u. a. eine lineare Erhöhung der Einkommen von 5 Prozent (mindestens 150 Euro, Laufzeit: 12 Monate). Darüber hinaus erwarten die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer die stufengleiche Höhergruppierung als Ergebnis dieser Tarifrunde. Nach dem derzeit geltenden Tarifrecht benachteiligt eine absurde Konstellation eine Vielzahl von Beschäftigten bestimmter Erfahrungsstufen, weil sie bei einer Höhergruppierung zwar eine Entgeltgruppe nach oben steigen, dort aber eine Erfahrungsstufe nach unten fallen. Aber gerade bei der Einführung der stufengleichen Höhergruppierung, die bei Bund und Kommunen sowie in Hessen (kein Mitglied der TdL) bereits vereinbart ist, gibt es in den Tarifverhandlungen keine Bewegung. Im Gegenteil, die TdL lehnt eine Einigung mit der Begründung der Altersdiskriminierung ab.

Hinzu kommt die Aussage der Arbeitgeberseite, dass man einen Tarifabschluss in dieser Einkommensrunde weiterhin davon abhängig macht, ob die Gewerkschaften Zusagen bei der Bewertung des sogenannten „Arbeitsvorganges“ machen. Neuregelungen beim Arbeitsvorgang hätten Einkommensverluste durch eine strukturelle Verschlechterung bei der Eingruppierung der Landesbeschäftigten zur Folge. Eine solche Neubewertung lehnen die dbb Verhandlungsführer vehement ab.

Die dritte und vorerst letzte Verhandlungsrunde mit der TdL findet am 27./28. November 2021 in Potsdam statt.

Die Gesamtheit der Forderungen und weitere Informationen finden Sie auf www.dbb.de und www.slv-gewerkschaft.de