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Erwartungen an die Arbeitszeitstudie des SMK

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Anlässlich der vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus für das Schuljahr 2024/2025 geplanten Arbeitszeitstudie bekräftigt der Sächsische Lehrerverband seine Erwartungen an die Politik. Die anstehende Studie ist eine Chance, die Anliegen der sächsischen Lehrkräfte und die Herausforderungen an den Lehrerberuf in den Fokus zu rücken. Dabei muss jedoch sichergestellt werden, dass die Interessen aller Beteiligten gewahrt bleiben.

„Der SLV sieht die Arbeitszeiterhebung positiv und als Schritt in die richtige Richtung. Wir wissen, dass in den letzten Jahren viele zusätzliche Aufgaben auf uns Lehrkräfte zugekommen sind, ohne dass eine öffentliche Diskussion über die Arbeitszeit geführt wurde. Der Begriff der Dienstaufgaben der Lehrkräfte lässt sich nicht endlos dehnen. Wir sind auf die Ergebnisse gespannt“, erklärt René Michel, stv. Landesvorsitzender und Mitglied im Expertengremium zur Studie.

Hintergrund und Zielsetzung der Studie

Ziel der Studie ist es, die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften zu verbessern, indem die tatsächliche Arbeitsbelastung unter die Lupe genommen wird. Dabei wird nicht nur die Unterrichtserteilung untersucht, sondern alle unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Tätigkeiten von Lehrkräften und Schulleitungen. Im Mittelpunkt steht die langfristige Sicherung der Unterrichtsversorgung und -qualität.

Im Schuljahr 2024/2025 wird die Studie mit einer repräsentativen Stichprobe von rund 4.000 Lehrkräften, stellvertretenden Schulleitungen und Schulleitungen aller Schularten durchgeführt. Die Teilnahme an der Untersuchung ist verpflichtend, anonym und unentgeltlich.
Ein innovativer Ansatz, der sich von bisherigen Studien unterscheidet, ist die Zufallsauswahl der teilnehmenden Lehrkräfte und Schulleitungen, dass sich die Arbeitszeiterfassung über ein gesamtes Schuljahr erstreckt und dass die objektive Zeiterfassung mit subjektiven Einschätzungen von Belastungsfaktoren kombiniert wird.

Kritische Punkte

Als Interessenvertretung der sächsischen Lehrkräfte sieht es der SLV als seine Aufgabe an, diesen Prozess kritisch zu hinterfragen und darauf zu achten, dass die Belange der Beschäftigten angemessen berücksichtigt werden.

Die SLV legt großen Wert darauf, dass die Auswahl der Lehrkräfte repräsentativ ist und die Vielfalt der Schularten und Regionen angemessen berücksichtigt wird. Die Erfahrungen und Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte müssen adäquat widergespiegelt werden. 

Die Langzeitbetrachtung der Arbeitszeit ist positiv zu bewerten, der SLV wird jedoch darauf achten, dass die unterschiedlichen Phasen des Schuljahres, wie z. B. intensive Vorbereitungszeiten und Prüfungsphasen, in der Untersuchung angemessen berücksichtigt werden.

Das Einfließen von Stressfaktoren ist wichtig, aber es muss darauf geachtet werden, dass subjektive Einschätzungen objektiv vergleichbar sind. Datenschutz ist ein weiterer wichtiger Punkt, der sorgfältig geprüft werden muss, um persönliche Daten zu schützen.

Forderungen des SLV

Der SLV erwartet, dass jegliche Schlussfolgerungen und daraus resultierende Maßnahmen erst nach einer umfassenden Auswertung der Arbeitszeitstudie gezogen werden. Vorgriffsstunden sind zu vermeiden, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse der Studie als Grundlage für jegliche Entscheidungen dienen.

Die Neugestaltung der Arbeitsbedingungen und -zeiten sollte mit größter Sorgfalt und unter Berücksichtigung der vielfältigen Anforderungen an die sächsischen Lehrkräfte erfolgen. Der SLV plädiert für ein behutsames und durchdachtes Vorgehen, das die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen angemessen berücksichtigt.

Unabhängig von politischen Veränderungen nach der Landtagswahl fordert der SLV eine kontinuierliche Neuausrichtung und Optimierung der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte. Eine mögliche politische Neuordnung darf nicht zum Anlass genommen werden, die laufenden Bemühungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen einzustellen. Die Bedürfnisse der Lehrkräfte müssen unabhängig von politischen Veränderungen kontinuierlich im Fokus bleiben.

Wie geht es weiter?

Die Vorbereitungsphase hat bereits begonnen, die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die technischen Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. In der Feldphase im Schuljahr 2024/2025 werden die Arbeitszeiten erhoben, begleitet von Befragungen zum Belastungsempfinden.

Die für die Studie beauftragte Prognos AG wird die Teilnehmenden zeitnah kontaktieren und der SLV wirbt für die Teilnahme. Je mehr Lehrkräfte sich beteiligen, desto repräsentativer wird das Bild, das gezeichnet werden kann.

Wir werden Sie über den Prozess auf dem Laufenden halten und regelmäßig darüber informieren.