In einer Pressekonferenz am späten Abend des 5. Januar 2021 stellte Staatsminister Christian Piwarz den Plan für eine schrittweise Öffnung der Schulen und Kindertageseinrichtungen vor. Mit mehreren Interessenvertretungen von Schülern, Eltern und Lehrern, darunter auch der SLV, wurden verschiedene Modelle bereits am 4.1.2021 in einer Videokonferenz diskutiert. Der Sächsische Lehrerverband hat klargestellt, dass erst das Infektionsgeschehen im Freistaat deutlich zurückgehen muss, bevor die Schulen schrittweise geöffnet werden. Ursprüngliche Pläne zur kompletten Streichung der Winterferien hatte der Sächsische Lehrerverband abgelehnt.
In einem Schreiben vom 5.1.2021 informierte der Staatsminister die Schulleiterinnen und Schulleiter über die vorgesehene Öffnung der Schulen und veränderte Ferienregelungen.
Schrittweise Öffnung der Schulen
Ab 18. Januar 2021 soll Präsenzunterricht in geteilten Klassen ermöglicht werden
- für die Schülerinnen und Schüler, die im Hauptschulbildungsgang der Klassenstufe 9 und im Realschulbildungsgang der Klassenstufe 10 ihren Schulabschluss an der Oberschule anstreben sowie
- der Abschlussjahrgänge der Fachoberschulen,
- Gymnasien (Klassenstufe 11 und 12) und
- beruflichen Gymnasien (Klassenstufe 12 und 13).
Für alle anderen Schularten und Klassenstufen wird die häusliche Lernzeit bis 29. Januar 2021 verlängert.
Ab Montag, den 8. Februar 2021 sollen alle Schulen und die Kindertagesbetreuung im eingeschränkten Regelbetrieb öffnen, sofern es das Infektionsgeschehen zulässt. Das heißt,
- in den Grund- und Förderschulen sowie im Hort Rückkehr in den Präsenzbetrieb nach dem Konzept der festen Klassen bzw. Gruppen.
- an allen weiterführenden Schulen finden Wechselmodelle zwischen Präsenzunterricht und häuslicher Lernzeit Anwendung.
Für den Start aller Schularten und Klassenstufen ab dem 8. Februar 2021 strebt das SMK begleitende Testungen ab Klassenstufe 7 sowie eine Testung aller weiteren Lehrerinnen und Lehrer an.
Nach Auffassung des SLV müssen die hohen Inzidenzwerte in Sachsen bei der Planung des künftigen Schulbetriebs unbedingte Beachtung finden. Zuerst muss das Infektionsgeschehen wieder auf ein niedriges Niveau sinken, bevor die Schulen schrittweise geöffnet werden. Zunächst muss der Unterricht mit halben Klassen, d. h. im Wechselmodell, stattfinden. Das Einhalten von Abständen ist eine wirksame Maßnahme, um dem Infektionsgeschehen zu begegnen. Dabei darf keinesfalls eine Doppelbelastung der Lehrkräfte durch Präsenzunterricht und gleichzeitiger Betreuung von häuslichen Lernaufgaben erfolgen.
Neue Ferienregelung
Um negative Folgen für die Bildungsbiographien und die soziale Teilhabe der Kinder und Jugendlichen durch die lange Aussetzung des Präsenzunterrichts und den Unterrichtsausfall aufgrund von Quarantäneanordnungen abzuwenden, wird das SMK eine neue Ferienregelung treffen.
Die Winterferien 2021 finden in der Woche von Sonnabend, den 30.01.2021, bis Sonnabend, den 06.02.2021, statt.
Die Osterferien werden verlängert; Ferienbeginn wird Sonnabend, der 27. März 2021, sein.
Der Kultusminister kommentiert im Schulleiterschreiben diese Neuregelungen: „Damit verschaffen wir den Schülern und Lehrern eine kurze Verschnaufpause nach der häuslichen Lernzeit und nach sieben Wochen Unterricht dann zwei Ferienwochen über Ostern. Mit dieser Anpassung im Schuljahresablauf schaffen wir Kontinuität und einen sinnvollen Rhythmus zusammenhängender Unterrichts- und Ferienwochen.“
Ursprüngliche Pläne zur kompletten Streichung der Winterferien hatte der Sächsische Lehrerverband abgelehnt.
Quelle: Schreiben des Staatsministers vom 05.01.2021 zum Schulbetrieb im Januar und Februar 2021