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SLV befragt seine Mitglieder

Am 28. März haben alle SLV-Mitglieder per E-Mail – oder ggf. etwas später auf dem Postweg – einen Mitgliederbrief erhalten. Der Vorstand des SLV bedankt sich darin bei den Mitgliedern für die wertvollen und zahlreichen Meinungsäußerungen zum Handlungsprogramm der Staatsregierung. Das Programm sorgte in vielen Lehrerzimmern für Frust und Empörung bei den Kolleginnen und Kollegen, die nicht unmittelbar von den Maßnahmen profitieren.

Der Sächsische Lehrerverband hat bereits viele Aktivitäten unternommen, um weitergehende Verbesserungen für alle sächsischen Lehrerinnen und Lehrer zu erreichen und den politischen Entscheidungsträgern Lösungsvorschläge unterbreitet. Im Mittelpunkt seiner Bestrebungen stehen weiterhin die Erhöhung der Nettoeinkommen tarifbeschäftigter Lehrkräfte sowie die zügige Umsetzung von Arbeitserleichterungen. In den Schreiben vom 28. März 2018 befragt der SLV seine Mitglieder nach ihren Vorstellungen und der Aktionsbereitschaft zur Weiterentwicklung des Handlungsprogrammes. Auf drei geplanten Dialogveranstaltungen erhalten die Mitglieder zudem die Möglichkeit, mit Staatsminister Christian Piwarz zum Handlungsprogramm ins Gespräch zu kommen.

Gerechtigkeitslücken nicht ignorieren!

Das Handlungsprogramm der Staatsregierung vom 9. März 2018 enthält mit der Verbeamtung von Lehrkräften bis zum 42. Lebensjahr eine wichtige Voraussetzung zur Gewinnung des Lehrernachwuchses. Aber die Mehrzahl der Lehrerinnen und Lehrer, die das sächsische Schulsystem seit 1990 aufgebaut und zum Erfolg geführt haben, erfahren nicht die erwartete Anerkennung und Wertschätzung. Diese Gerechtigkeitslücke muss von der Staatsregierung ernst genommen werden. Eine angemessene Zulage für tarifbeschäftigte Lehrkräfte, die aus Altersgründen nicht verbeamtet werden können, ist nach Auffassung des SLV dringend notwendig. Eine solche Maßnahme muss Wertschätzung für jahrzehntelange Tätigkeit sein und damit mehr als nur ein Symbolbetrag.

Die im Handlungsprogramm vorgesehene verbesserte Eingruppierung der Grundschullehrer in die EG 13 bzw. A 13 war eine wichtige Forderung des Sächsischen Lehrerverbandes. Die Vorstellungen des SLV zu Höhergruppierungsmöglichkeiten in allen Schularten sind unverzichtbar zur Aufwertung des Lehrerberufs in Sachsen, denn durch höhere Eingruppierungen lassen sich dauerhaft Verbesserungen für Tarifbeschäftigte realisieren. Die Forderungen des SLV zielten aber auf eine deutlich höhere Quote. An Gymnasien, Beruflichen Schulen, Oberschulen und Förderschulen sollen nur 20 Prozent der tarifbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer eine EG 14 erhalten, vor einigen Wochen war innerhalb der Staatsregierung noch ein wesentlich höherer Anteil im Gespräch. Der Sächsische Lehrerverband hatte auch gefordert, dass Gerechtigkeitslücken für bestimmte Beschäftigtengruppen geschlossen werden, das ist z.B. für Ein-Fach-Lehrer und Fachlehrer an Beruflichen Schulen vorgesehen.

Im Kontext monetärer Verbesserungen sind aber auch Arbeitserleichterungen zwingend erforderlich. Bereits seit der Verkündung des Maßnahmenpakets vom Oktober 2016 hatte der Sächsische Lehrerverband eine Vielzahl von Entlastungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Es ist aus der Sicht des SLV unverständlich, dass sie noch immer nicht an den Schulen angekommen sind, obwohl sie nicht in jedem Fall Kosten verursachen oder das Arbeitsvermögen reduzieren. Gerade mit Blick auf die bevorstehende arbeitsintensive Prüfungszeit drängt der Sächsische Lehrerverband auf eine schnelle Umsetzung.