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Mehr Netto für tarifbeschäftigte Lehrer

Podium Redner Freistaat Sachsen

Nach monatelangem Ringen der Koalitionspartner hat die Sächsische Staatsregierung heute ein Handlungsprogramm zur nachhaltigen Sicherung der schulischen Bildung im Freistaat Sachsen beschlossen. Der Sächsische Lehrerverband sieht darin ein starkes Signal an den Berufsnachwuchs, die Umsetzung vieler wichtiger Forderungen, aber auch eine problematische Nettolohnlücke zwischen der erfahrenen Lehrergeneration und den künftigen Beamten.

Nachdem die Seiteneinsteigerquote bei Neueinstellungen mittlerweile im Durchschnitt 62 Prozent beträgt und trotzdem nicht alle Lehrerstellen besetzt werden können, sind die Verbeamtung und die verbesserte Eingruppierung der Grundschullehrer sowie weiterer Beschäftigtengruppen ein wichtiges Signal an potentielle Bewerber. Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass genau die beiden Bundesländer Sachsen und Berlin, die ihre Lehrer nicht verbeamten, die höchste Seiteneinsteigerquote bei Neueinstellungen haben. Die einzige realistische Chance, auf dem umkämpften Lehrer-Arbeitsmarkt mehr ausgebildeten Nachwuchs zu gewinnen, ist nachweislich die Verbeamtung von Lehrkräften.

Der Sächsische Lehrerverband drängt darauf, dass für die erfahrenen Lehrerinnen und Lehrer, die nicht verbeamtet werden können, die Nettolohnlücke zu den Beamten ausgeglichen werden muss. „Viele unserer Forderungen finden wir im vorgelegten Programm der Staatsregierung wieder, aber keine deutliche Minderung der Nettolücke zu Beamten. Das werden viele Lehrerinnen und Lehrer mit Recht kritisieren.“, konstatiert Jens Weichelt.  
Der Sächsische Lehrerverband hatte im Zuge der Entwicklung des Handlungsprogramms stets die Untrennbarkeit von Verbeamtung und wertschätzenden Maßnahmen für die erfahrene Lehrergeneration eingefordert. Das ist der Regierungskoalition beim Blick auf die Nettolohnlücke nicht gelungen. „Der Fehler ist nicht die Verbeamtung – im Gegenteil –, sondern dass der Freistaat Sachsen seine Lehrer 25 Jahre lang nicht verbeamtet hat. Das kann die erfahrene Lehrergeneration, die nicht mehr verbeamtet werden kann, mit Recht den damaligen verantwortlichen Politikern und weiteren Gegnern der Verbeamtung vorwerfen“, stellt Jens Weichelt, Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes, heraus.

→ Zum Handlungsprogramm im Wortlaut